Es ist eine spannende Zeit in den Internationalen Beziehungen, denn nicht nur die USA, sondern auch die EU muss sich umorientieren. Das Ende US-amerikanischer Hegemonie in kam nicht gerade plötzlich - doch trotzdem scheint die EU nicht darauf vorbereitet. Mit dem Entfalten Chinas als internationale Supermacht wird das Land inzwischen von den USA als starker Konkurrent wahrgenommen. Das hat nicht zuletzt der Handelsstreit 2018/2019 gezeigt, bei welchem Donald Trump und Xi Jinping Strafzölle gegen den jeweiligen Handelspartner verhingen. Die EU scheint dabei jedoch außen vor: Die AUKUS-Verhandlungen über den Verkauf von U-Booten an Australien im September 2021 verliefen beispielsweise hinter dem Rücken der Union und die Zentren für Technologie in den USA und China konkurrieren mittlerweile nur untereinander.
Die grundlegende Frage dieses Abschnitts des Themenschwerpunkts ist es, ob die EU vor dem Hintergrund dieser fundamentalen Veränderungen im geopolitischen Weltgeschehen noch mahnen kann. Welche Lektionen kann die EU aus den Ereignissen der letzen 20 Jahre lernen und wie kann sich die Union außen- und sicherheitspolitisch auf die kommenden Jahre vorbereiten?
Um diese Fragen zu beantworten hat sich Treffpunkt Europa mit dem Forschungsdirektor des European Council of Foreign Relations und ehemaliger Berater des US-Außenministeriums, Jeremy Shapiro zusammengesetzt. Zunächst erscheint ein Artikel über die EU als normative Macht in der Welt. Darauf folgen dann je eine kurze sowie eine ausführliche Version des Interviews mit Jeremy Shapiro.
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