Der neue Bundesvorstand der JEF Deutschland stellt sich vor

Jung. Europäisch. Föderalistisch.

, von  Moritz Hergl

Jung. Europäisch. Föderalistisch.
Der JEF-Bundesvorstand 2021/2022 im Herbst Fotorechte: Junge Europäische Föderalisten Deutschland e.V.

Die Redaktion von treffpunkteuropa.de ist institutionell eng mit den Jungen Europäischen Föderalisten Deutschland verbunden. Wir freuen uns, dass im Herbst letzten Jahres ein neuer Bundesvorstand gewählt wurde, der mit mutigen, pro-europäischen Forderungen den Föderalismusgedanken in die deutsche Politik trägt. Doch wer sind die einzelnen Mitglieder? Und was treibt sie an, sich für ein föderales Europa einzusetzen, und was wünschen sie sich in der Europapolitik von der neuen deutschen Bundesregierung?

Clara Föller, Bundesvorsitzende

Nach erfolgreichem Studienabschluss und einem Praktikum in Brüssel, bin ich vor Kurzem als Junior-Spezialistin bei der GIZ ins Berufsleben gestartet. Seit September mache ich JEF nun wieder aus dem Herzen von Europa: aus Frankfurt am Main.

Als Bundesvorsitzende bemühe ich mich, zusammen mit der JEF-Bundessekretärin Emmi, alle Fäden im Verband zusammenzuhalten. Dabei kümmere ich mich vor allem um strategische Entscheidungen, die politische Vorausschau, Netzwerkarbeit und übernehme repräsentative Aufgaben. Am Ende des Tages geht es dabei einfach darum, die Anliegen und Forderungen junger, pro-europäischer Menschen immer und immer wieder an die Politik und die breite Öffentlichkeit heranzutragen. Auch deswegen ist es mir sehr wichtig regelmäßig den Kontakt zu unseren Mitgliedern in den Landes- und Kreisverbänden zu suchen, um zu hören, was sie gerade bewegt.

Meine Motivation, mich für ein föderales Europa einzusetzen, rührt daher, dass ich pragmatische Idealistin bin: Ich bin einfach fest davon überzeugt, dass jeder Mensch ein Recht darauf hat, frei, gleich, selbstbestimmt und in Würde zu leben. Und das geht nunmal in einem Europa, das von unten nach oben aufgebaut ist, am besten. Erst wenn wir das erreicht haben, können wir uns zurücklehnen. Blicke ich auf die neue deutsche Bundesregierung, dann wünsche ich mir, dass sie die Ziele im Koalitionsvertrag mit Leben füllen. Europa - das ist nicht irgendwo in Brüssel, sondern findet bei jedem von uns zu Hause statt.

Emmeline Charenton, Bundessekretärin

Seit Ende 2015 gehört die JEF zu meinem Alltag. Erst auf Kreisebene in Eichstätt, dann auf Landesebene in Bayern und seit Oktober 2019 auf Bundesebene. Beim BuKo in Münster wurde ich zur Bundessekretärin der JEF Deutschland gewählt.

Dabei habe ich, gemeinsam mit Clara und Mathias, alle Bereiche der JEF im Blick, vor allem obliegt mir jedoch die verbandsinterne Koordination. Dazu gehören Gremiensitzungen wie BuKo, BA, Vorstandssitzungen aber auch Mitgliedermeldungen, Protokolle, Verbandsentwicklung und verbandsinterne Kommunikation. Damit das Reibungslos klappt bin ich ich im engen Austausch mit dem Bundessekretariat und dem Bundesausschusspräsidium. Wenn ihr also Fragen zu internen Prozessen in der JEF habt, seid ihr bei mir an der richtigen Stelle. Was mein Studium anbelangt, habe ich meine Masterarbeit im Dezember 2021 abgegeben und bin aktuell dabei mich auf Jobs zu bewerben.

Für mich ist die EU vor allem ein Friedensprojekt, das heute weit über die ursprüngliche Wirtschaftsunion hinausgeht. Wir brauchen ein starkes, entschlossenes und durchsetzungsfähiges Europa, wenn wir eine Stimme im globalen Weltgefüge haben wollen. Die EU braucht in ihrer Diversität einen gemeinsamen politischen Willen und ein gemeinsames Auftreten. Deswegen wünsche ich mir von der deutschen Bundesregierung eine Verpflichtung gegenüber einer europäischen Außenpolitik und eine wirkliche Umsetzung europäischer Ziele.

Mathias Staudenmaier, Bundesschatzmeister

Ich wohne seit mitlerweile über neun Jahren in Erfurt, der Landeshauptstadt Thüringens, wo auch mein JEF-Engagement seinen Anfang nahm. Auch beruflich bin ich als Leiter des Europe Direct – Europahaus Nordthüringen in Nordhausen europäisch unterwegs.

Als Schatzmeister der JEF Deutschland habe ich die Verantwortung für alle Themen rund um die Finanzen der JEF, wobei ich eng mit dem Bundessekretariat zusammen arbeite. Ich engagiere mich für ein föderales Europa, weil die Herausforderungen der globalen Welt viel zu grenzüberschreitend sind, als dass Nationalstaaten sie noch lösen könnten. Insofern freue ich mich über die Initiative der kommenden Bundesregierung für einen europäischen Bundesstaat. Ich erwarte aber von ihr, dass sie deutlicher gegen Rechtsstaatsverletzungen in Europa Position ergreift als Deutschland das in der Vergangenheit getan hat.

Stella Mayer, stellvertretende Bundesvorsitzende

Moin, ich bin Stella und mittlerweile in meinem vierten Jahr im Bundesvorstand der JEF Deutschland. Für das Vorstandsjahr 2021-2022 liegt mein Fokus auf der politischen Wirksamkeit der JEF sowie der Vernetzung im politischen Berlin.

Zuvor war ich bereits als Schatzmeisterin für die Finanzen sowie im letzten Jahr als stv. Bundesvorsitzende für das Projekt- und Programmmanagement in der JEF zuständig. Neben der JEF arbeite im Deutschen Bundestag, wo ich das Büro eines niedersächsischen Abgeordneten leite.

Mir liegt ein föderales Europa am Herzen, da wir durch eine kluge Aufteilung der Aufgaben, die auf dem Prinzip der Subsidiarität beruht, am effizientesten gemeinsam die aktuellen Probleme unserer Gesellschaft und für die Welt lösen können. Nur gemeinsam schaffen wir es die Menschenrechte und essenzielle Grundrechte durchzusetzen. Zudem zeigt die europäische Zusammenarbeit, dass sie ein Garant für ein friedliches Miteinander ist.

Nachdem die letzte Bundesregierung eher zurückhaltend und visionslos in der Europapolitik aufgetreten ist, erwarte ich nun eine aktivere Einbindung der deutschen Bundesregierung auf europäischer Ebene, um den tollen Worten aus dem Koalitionsvertrag Taten folgen zu lassen. Aber auch in der deutschen Innenpolitik können wir durch ein Demokratieförderungsgesetz bessere Rahmenbedingungen für ehrenamtliches Engagement schaffen und junge Menschen für den Einsatz für unsere europäische Demokratie begeistern.

Larissa Montag, stellvertretende Bundesvorsitzende

Während meines Masterstudiums der European Studies an der Universität Passau bin ich 2017 der JEF Passau beigetreten, wo ich mich als stv. Kreisvorsitzende gemeinsam mit einem tollen Team für die Umsetzung der „Europa Machen“-Kampagne zur Europawahl 2019 einsetzte.

Danach wurde ich erst Beisitzerin im Bundesvorstand der JEF, seit Oktober 2020 bin ich stv. Bundesvorsitzende. Ich leite den Bereich Verbandsentwicklung und bin ebenfalls für die AG Verbandsentwicklung zuständig.

Ein föderales Europa bedeutet für mich, gemeinsam mit allen Mitgliedstaaten für den Erhalt unserer Werte und unserer Errungenschaften der letzten Jahrzehnte einzustehen und diese zu verteidigen. Denn Krisen jeglicher Art können wir nur gemeinsam lösen. Dabei hoffe ich, dass sich die neue Bundesregierung genau dafür einsetzen wird. Ob den pro-europäischen Worten des Koalitionsvertrages auch Taten folgen werden, bleibt abzuwarten.

Simon Paetzold, stellvertretender Bundesvorsitzender

Ich engagiere mich seit Beginn meines Studiums 2013 in der JEF, auf lokaler, regionaler und europäischer Ebene. Seit 2020 habe ich nun die Chance, im Bundesvorstand unseren Verband mitzugestalten. Als International Officer arbeite ich vor allem daran, die Zusammenarbeit innerhalb der JEF Europe zu stärken, sodass wir in Brüssel sowie in den anderen Ländern Europas mit einer starken Stimme der JEF vertreten sind.

Und so stelle ich mir die Schaffung eines föderalen Europas vor. Denn wenn wir mit Stimmen aus den verschiedenen Teilen Europas zusammenkommen, können wir eine Europäische Union schaffen, die unseren heutigen und zukünftigen Herausforderungen gerecht wird. Die neue Bundesregierung sollte sich nicht in bestehenden Denkmustern verharren, die besagen, ein föderales Europa sei momentan nicht möglich. Wir benötigen eine mutige Politik, um unser gemeinsames Ziel zu erreichen – die Schaffung eines föderalen Europas.

Friedel Pape, stellvertretender Bundesvorsitzender

Ich wohne in Wiesbaden und studiere Politikwissenschaft und Philosophie im Bachelor of Arts in Mainz. Der Schwerpunkt meiner Arbeit im Bundesvorstand liegt in der Koordination der europapolitischen Bildungsarbeit nach innen sowie die Vernetzung und Kontaktpflege zu Organisationen und Akteuren der europapolitischen Bildungsarbeit nach außen.

Ich stehe für ein föderales Europa ein, weil ich nie verstehen konnte, warum die Menschheit es aus einer politisch-evolutionären Perspektive heraus nicht zustande gebracht hat, die Anarchie im internationalen System zu überwinden. Wir sind eine Menschheit, die in einem Staat zuhause sein sollte. Um diesem Ziel näher zu kommen, braucht es im ersten Schritt die Europäische Föderation. Die Bundesregierung sollte den Schwerpunkt in der Europapolitik darauflegen, die auslaufende Zukunftskonferenz tatsächlich in einen Europäischen Konvent zu überführen. Dort muss über grundlegende Vertragsänderungen gesprochen werden. Auch eine Europäische Verfassung muss beim Konvent Gegenstand der Verhandlungen sein.

Philipp Hausmann, Beisitzer

Hello, ich bin Philipp, 21 Jahre alt und im JEF Bundesvorstand für die politische Kommunikation zuständig. Dabei bin ich für die öffentliche und politische Kommunikation des Verbandes verantwortlich sowie für die tägliche Pressearbeit. Außerdem kümmere ich mich um die strategische Kommunikation mit Politiker*innen und Journalist*innen, sowie um unsere Arbeit in den Sozialen Medien. Bei meiner Tätigkeit ist es mir wichtig, die JEF auf Bundesebene noch weiter zu professionalisieren.

Für mich ist dieses Engagement eine Herzensangelegenheit und Selbstverständlichkeit zugleich, denn ich bin davon überzeugt, dass jede® einen Beitrag auf dem Weg zu den „Vereinigten Staaten von Europa“ leisten sollte. Dieses Ziel sollte auch die neue deutsche Bundesregierung in ihrer Europapolitik verfolgen, weshalb sie aus meiner Sicht die Einführung von Transnationalen Listen und einem Initiativrecht für das Europäische Parlament unterstützen sowie eine Erweiterung der EU voranzutreiben sollte. Neben meinem JEF Engagement studiere ich Politik & Verwaltung in Konstanz und Zürich, begeistere mich für jegliche Ballsportarten und kann zu einem Abend im Theater nicht Nein sagen.

Magali Hübers, Beisitzerin

Seit September wohne ich in Brüssel für ein Schumann Traineeship. Davor war ich in Berlin und in Frankreich. In Brüssel habe ich angefangen Fußball zu spielen und hab sehr viel Spaß dran. Ansonsten gehe ich gerne Wandern. Im BuVo bin ich im Kernteam Politik aktiv. Dort habe ich die Möglichkeit bei Kampagnen und politischen Aktionen zu unterstützen. Eines meiner Kernthemen ist die Konferenz zur Zukunft Europas.

Ich setze mich für ein föderales Europa ein, da wir alle mit den gleichen oder ähnlichen Problemen zu kämpfen haben. Ein föderales Europa hilft dazu gemeinsam Herausforderungen anzugehen und solidarisch an den Problemen heranzugehen. Meiner Meinung nach soll sich die neue Bundesregierung auf den Zusammenhalt in Europa konzentrieren und bei rechtsextreme Diskurse in Deutschland und Europa schärfer eingreifen.

Hannes Lauter, Beisitzer

Ich bin Hannes, 29 Jahre alt und Halbschotte. Ich wohne in Berlin und arbeite in Leipzig als Leiter des Europe Direct am Europa-Haus Leipzig. Dort beschäftige ich mich tagtäglich mit der europapolitischen Bildung und engagiere mich seit mehreren Jahren bei der JEF Sachsen. Im neuen Bundesvorstand bin ich gemeinsam mit Friedel für die (europa-) politische Bildungsarbeit verantwortlich. Neben dem Co-Vorsitz in der AG Europe@School kümmere ich mich vor allem um Kooperationen der JEF mit anderen Akteur:innen der europapolitischen Bildung in Deutschland.

Wenn ich gerade mal nicht in der Bildungsarbeit unterwegs bin, sitze ich wahrscheinlich im Zug, bereite mein nächstes Quiz vor, mache Musik oder bin bei einem Spieleabend zu finden :)

Ich stehe für ein föderales Europa ein, weil viele Probleme, Herausforderungen und Lösungen oft immer noch national gedacht werden. Dabei betreffen sie Menschen über die Grenzen eines Landes hinaus. Die neue deutsche Bundesregierung sollte dementsprechend in der Europapolitik den Schwerpunkt auf die Weiterentwicklung der europäischen Integration setzen, ob beim Beitritt neuer Mitgliedstaaten, bei der Eurozone oder Reformen beim Stimmrecht und Europawahlen. Die Konferenz zur Zukunft Europas und deren Ergebnisse bieten eine hervorragende Möglichkeit, die die deutsche Bundesregierung nicht verstreichen lassen sollte.

Manuel Quaring, Beisitzer

Ich komme aus der Großregion Saar-Lor-Lux und studiere Sozial- und Politikwissenschaften mit dem Fokus auf Föderalismus. Meine Freizeit verbringe ich meist mit wandern, klettern und reisen. Im Bundesvorstand der JEF Deutschland beschäftige ich mich v.a. mit Verbandsentwicklung. Ich betreue das JEF Verbands:stoff-Angebot, was eine Vielzahl von unterschiedlichen Methoden und Seminaren zur Verbandsentwicklung für JEF-Mitglieder beinhaltet. Besonders am Herzen liegen mir daneben die Themen Demokratie, Partizipation, Empowerment und Diversity.

Ich stehe für ein föderales Europa ein, weil es meiner Vision von einem friedlichen und vereinten Europa am nächsten kommt. Einem vereinten Europa, wo die Nationalität keine Rolle mehr spielt, sondern jeder Mensch, die gleichen demokratischen Rechte, Freiheiten und Pflichten genießt. Aktuelle globale Probleme können nur mit einer konsequenteren Politik im Sinne der Demokratie, Solidarität und Nachhaltigkeit angegangen werden. In Sachen Demokratie sollte sich konsequent für Menschenrechte, demokratische Werte und Institutionen eingesetzt werden. Im (Jugend-/)Bereich zivilgesellschaftlicher demokratischer Partizipation sollte sich die Politik dafür einsetzen europaweit rechtliche, finanzielle Rahmenbedingungen zu schaffen um Menschen eine demokratische Teilhabe und politische Mitgestaltung zu ermöglichen. Im Umgang mit Krisen geprägten Staaten und Menschen sollte solidarischer gehandelt werden. Eine nachhaltige klimafreundliche Energiewende ist nur machbar, wenn Deutschland mit gutem Beispiel vorangeht und Europa an einem Strang zieht.

Melanie Thut, Beisitzerin

Hallo zusammen! Mein Name ist Mel, ich bin 23 Jahre alt und habe in diesem Herbst meinen Erasmus Mundus Master im Fach „GLOCAL- Global Markets, local creativites“ begonnen. Dafür werde ich in den nächsten zwei Jahren an den drei Unis in Glasgow, Barcelona und Göttingen studieren – die perfekten Rahmenbedingungen also, um mich bei der JEF als Beisitzerin im Bundesvorstand um die internationalen Aktivitäten zu kümmern!

Ein föderales Europa ist für mich die einzige Möglichkeit, die Herausforderungen der nächsten Jahrzehnte in unserem Kontinent zu meistern. Klimaschutz, digitale Transformation oder die Bekämpfung von Ungleichheiten geht nur gemeinsam und mit geballter Power! Zudem ist Europa für mich so reich an Kultur, einer gemeinsamen Geschichte und Identität, dass ich mich dafür einsetzen möchte, diese Güter zu erhalten. Die neue Bundesregierung sollte dafür in meinen Augen deutschen Bürger*innen verstärkt den Austausch mit Menschen aus anderen europäischen Ländern ermöglichen – und das über alle Altersgruppen hinweg. Nur durch Begegnung schaffen wir eine gemeinsame Identität und übernehmen Verantwortung füreinander – Werte, die in den nächsten Jahren zentral für unser europäisches Projekt sein werden.

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