treffpunkteuropa.de präsentiert in Kooperation mit Europe Elects eine Projektion des Europäischen Parlaments nach aktueller politischer Stimmung in den Mitgliedsstaaten. Die Auswertung basiert auf repräsentativen Umfragen auf nationaler Ebene der EU28.
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Wie schon im Dezember 2014 und im Februar 2015 erreicht die Linksfraktion GUE/NGL mit 10 Prozent (+1 Prozentpunkt) der Wähler in Europa ihr historisch stärkstes Ergebnis in der Wählerzustimmung. Das zeigen die aktuellen Zahlen des Europeanmeters.
Bedingt wird der Erfolg in diesem Monat durch Gewinne der Linksparteien in Frankreich, Italien oder auch Kroatien. In Griechenland, wo die Linke unter der Alexis Tsipras regiert, fällt die Partei dagegen in Umfragen auf nun etwa 44 Prozent.
Dramatische Verluste hat die Linke in Spanien zu beklagen. Die beiden Linksparteien Vereinigte Linke (IU) und Podemos verlieren zusammen rund 7 Prozentpunkte binnen eines Monats und liegen nun noch bei rund 23 Prozent. Von den Verlusten der Linkspartei in Spanien profitiert in erster Linie die liberale Ciudadanos. Sie beflügelt auch maßgeblich die Umfragewerte der liberalen ALDE-Fraktion in Europa, die in diesem vom Monat von 9 auf 10 Prozent zulegen kann.
Zulegen kann auch die populistische EFDD-Fraktion. Besonders sticht dabei das Ergebnis der Swedendemokraten hervor, die mit zwischenzeitlich 20 Prozent ein neues Allzeithoch erreichen.
Die S&D-Fraktion leidet unter der Stärke der Linksparteien. Sie verliert einen Punkt und erreicht nur noch 26 Prozent der Wähleranteile. Die vornehmlich rechtspopulistisch orientierte Parteiengruppierung NI verliert ebenfalls einen Punkt und liegt bei nun 7 Prozent. Ein ähnliches Schicksal ereilt die ECR-Fraktion, die von 10 auf 9 Prozent absackt. Die Christdemokraten der EPP-Fraktion liegen derweil weiter mit 29 Prozent an vorderster Stelle. Die Fraktion der Grünen (G-EFA) erreicht wie schon im Vormonat 4 Prozent.
Prognose der Sitzverteilung im Europäischen Parlament
Europa wächst mehr und mehr zusammen. Politische Phänomene wie Arbeitslosigkeit oder die Reaktion der Bürger auf ein Atomunglück wie das von Fukushima treten vermehrt in mehreren EU-Ländern zeitgleich auf. Dies wirkt sich auch auf das Wahlverhalten aus - es entsteht ein gesamteuropäisches Wahlverhalten. Deshalb macht es Sinn ein politisches Stimmungsbarometer für die EU28 zu entwerfen.
Die Resultate basieren auf den Ergebnissen nationaler repräsentativer Umfragen aller EU28-Staaten. Stichtag ist jeweils der 30. Tag eines Monats. Statistisch weist dies natürlich deshalb Mängel auf, weil nicht immer Umfragen zur Europawahl, sondern nur zu nationalen Wahlen erhältlich sind. Hintergründe zu den verwendeten Umfragen erfahren Sie auf Anfrage unter tschmink(at)students.uni-mainz.de. Details zu anderen regelmäßig erhobenen Analysen unter
europeanmeter.wordpress.com.
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