Rezept für eine EU-Armee

, von  Andreas Würth

Rezept für eine EU-Armee
Statt Feuerwehr-Keksen: Vielleicht klappt es ja so mit einer EU-Armee. Foto: Flickr /Feuerwehr Bruchköbel / CC BY-ND 2.0

Die Idee der einer europäischen Armee gewann 2018 an Zuspruch – gekommen ist sie aber noch nicht. Ein Vorschlag von Andreas Würth: Einfach selbst backen.

Passend zur Weihnachtszeit und diplomatischen Eiszeiten sollten sich die großen und kleinen Köch*innen und Kellner*innen der EU-Küche allmählich daransetzen, eine leckere kleine EU-Armee für schlechte Zeiten zu backen. Man nehme:

Eine Ausgangslage, die weitere Schritte für den Zusammenhalt Europas benötigt. Zu dieser wird etwas Trumpin und russische Bärenkralle hinzugefügt. Abgerundet wird das Ganze mit einigen Brexittears von der Insel und ISIdioten frisch aus dem Nahen Osten.

Motivierte Lehrlinge, die sich für das Meisterstück ausbilden lassen und auf jede Bescherung gefasst sind, finden sich in allen Mitgliedsstaaten. Diese bilde man gehörig aus und stelle sie zum Auslüften und Betrachten durch die kritischen Öffentlichkeit mit ihrem „Besteck“ zur Sicherheit vor die Institutionen, wie es viele auch von zu Hause kennen. Im Falle meisterlichen Besuchs aus anderen Ländern in drei Reihen hintereinander aufstellen und nach alter Väter Sitte tief auf selbige einwirken lassen. Im Anschluss bequem stehen und gelegentlich rühren lassen nicht vergessen.

Verunreinigungen durch Orbaninen oder Salvininen und andere, die nicht wissen, was gut und lecker ist, sind nicht zu erwarten, da man ja weiterhin auf durch die Jahrhunderte hindurch bewährten heimischen Produkte zurückgreifen kann, welche in der Vergangenheit zum Teil mehr oder weniger freiwillig in ganz Europa herumgekommen sind. Alternativ tut es auch auf individuell zubereiteter Gulasch in den Varianten Deutsch-Niederländisches Korps oder Deutsch-Französische Brigade. Zudem übernimmt der Chefkoch in Brüssel die Rechnung für alles. Da will keiner den Brei verderben.

Nach dem Backen nicht vergessen, behutsam weitere Verzierungen und neue Förmchen hinzufügen. Man könnte etwa im Baltikum das ständig wechselnde NATO-Menü mit dem neuen einheimischen Rezept etwas aufpeppen. Später könnte man die Sache im dauerheißen balkanischen Backofen noch etwas reifen lassen, wobei man sich jedoch leicht die Finger verbrennen kann. Mit dem „in die Welt ziehen lassen“ aber auch nicht übertreiben, da dies leicht den guten Geschmack verderben kann. Auch übermäßiges Aufquellen ist streng zu unterbinden, damit man im Bedarfsfall auch die „krosse Seite“ zeigen kann.

 Wohl bekomms!

Auf Deutsch: Dieser Artikel stellt die Idee einer vom Europäischen Parlament bezahlte und entsendbare EU-Freiwilligentruppe vor, die zunächst schnellstmöglich Wach- und Protokollaufgaben übernimmt. Im Zuge des weiteren Aufwachsens könnten der Truppe auch weitere konsensuelle Aufgaben wie etwa die Eingreiftruppe im Baltikum oder Einsätze etwa auf dem Balkan sowie im Bereich der Grenzsicherung übertragen werden. Man könnte – wie in anderen Politikfeldern auch – dem Grundsatz „vom Einfachen zum Schweren“ folgen, anstelle mit Strittigem und Zeitkritischem anzufangen.

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